Loose, aber kein Looser – Das „D“ im Drive steht für Drehfreude

Die mitgelieferten Schlaufen bieten viele Einstellmöglichkeiten und lassen sich für Einsteiger sehr groß stellen, so dass beim Training des Wasserstarts problemlos ein- und ausgestiegen werden kann. Das Drive bietet relativ wenig Führung über das Heck, was für den Einsteiger beim Wasserstart zeitgleich Fluch und Segen bedeuten kann. Kleinere Fehler bei Ausrichtung und Belastung führen nicht unweigerlich zurück ins Wasser, sondern lassen sich ohne großen Kraftaufwand wieder korrigieren. Das bedeutet aber, dass dem Board genau die Führung fehlt, an der sich Wasserstart-Rookies entlanghangeln wie Einrad-Einsteiger am Geländer.

Das durchweg loose Handling verzeiht leichte Fehlstellungen des Boards, ohne dass der Pilot abgeworfen wird – doch das geht auf Kosten des Lowends. Ähnlich wie beim Wasserstart gelingt das Höhelaufen wunderbar, wenn der Pilot weiß, was er tut. Da das Drive für den erfolgreichen Höhegewinn permanent geführt werden will, werden Steuerfehler mit Raumverlust bestraft. Das geschieht mitunter sehr subtil über ein leichtes seitliches Wegschmieren, wenn die Kante nicht exakt auf Kurs ausgerichtet ist. Bei der Wertung „Einfache Steuerung“ polarisiert Liquid Force. Wer Feingefühl im Steuerfuß hat, wird sich sofort wohlfühlen und schätzen, dass sich das Board willig dirigieren lässt. Einsteiger, die eher zu fest zutreten, haben es hier nicht unbedingt einfach.

Frischt beim entspannten Cruisen der Wind auf, will die Kante des Drive exakt geführt werden. Wenn der Halt seitlich flöten geht, droht die Schlitterpartie nach Lee. Beim Absprung lässt es sich sehr einfach vom Wasser nehmen – den entsprechenden Windbereich vorausgesetzt.

Bei Viel Druck im Kite gilt auch beim Springen, dass das Drive sauber geführt werden muss, da es sonst den Kantenhalt verliert. Bei der Landung zeigt es überhaupt keine Tendenzen zu verschneiden. Bei der Erschaffung des Drive wurde das Drehverhalten mit der großen Schöpfkelle ausgegeben. Um den Bugwechsel einzuleiten, braucht man nur einen kleinen Impuls zu setzen und das Drive beginnt mit einem großzügigen Slide, ohne dabei zu catchen oder aus der Spur zu springen. Am Ende braucht es dann die Führung aus dem Fuß des Fahrers, um im Switch sauber zu fahren. Wer in der Halse mit dem fließenden Übergang aus dem quer rutschenden Brett und der Fahrt auf der Kante gut umzugehen weiß, wird viel Spaß haben.

Fazit:

Das Drive ist mit Abstand das drehfreudigste und looseste Board im Test. Das kann für manche Einsteiger ein Ausschlußkriterium sein. Für Boardsportler mit etwas Erfahrung im Wakeboarden oder Snowboarden, die ein Board suchen, das nicht zu stark führt, kann das Drive ein Volltreffer sein und sollte ausprobiert werden.

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 143 cm        

Breite: 41,5 cm

Breite Tips: 28 cm        

Rocker: 3,6 cm

Finnen: 5 cm Plastik        

Gewicht: 4180 g

Stanceoptionen: 2

Duckstance einstellbar: Ja

Preis:

628 Euro inkl. Schlaufen u. Pads

Gut / Weniger Gut

  • Sehr gute Schlaufen / Pads
  • Springen bei Leichtwind
  • Sehr loose Grundabstimmung erfordert höheres Fahrkönnen

Fahreigenschaften

Drehverhalten
Eignung