Ein Big Air Contest nur für Frauen: Mit dem „Queen is born“ Contest initiieren Kiterinnen ihre eigene Veranstaltung und beweisen eindrucksvoll, dass Big-Air keine reine Männer-Domäne ist.

Queen-is-Born-podium
Foto: Danas Macijauskas

In Kapstadt ist wieder mal der kollektive Big-Air-Wahnsinn ausgebrochen. Nachdem das Starterfeld des King of the Air bekannt gegeben wurde, war klar: Auch 2019 darf keine Frau an dem prestigeträchtigen Megaloop-Geballer teilnehmen. Dabei gibt es einige Kandidatinnen, die den Herren hätten die Stirn bieten können – und wollen. Angely Bouillot ist so eine Power-Frau. Die Französin hat in den letzten Jahren mit einigen monströsen Loops auf sich aufmerksam gemacht und bewiesen, dass sie mit vielen Männern auf Augenhöhe fliegt.

Kurzum hat Angely mit einer weiblichen Crew aus ebenfalls engagierten Big-Air-Fahrerinnen ihren eigenen Contest ins Leben gerufen: Der Queen is Born fand letzten Donnerstag bei amtlichen Bedingungen direkt vor dem Mystic-House in Blouberg (Kapstadt) statt. Es durften ausschließlich Frauen antreten. Man könnte den Contest als eine Art Gegenveranstaltung zum KOTA verstehen, der weibliche Rider bisher ausschloss – zumindest seit Susi Mai den letzten Titel geholt hat. Der Contest fand damals noch auf Maui statt und hat mit dem heutigen Format nicht mehr allzu viel gemein. Initiatorinnen des Event treten Angely Bouillot, Tereza Simonova, Aniek Duyverman und Jasmin Wukitsevits, allesamt Kiterinnen auf Spitzenniveau. Bouillot, die mit ihrem KOTA-Entry-Video beeindruckt hat, war treibende Kraft und Hauptorganisatorin.

Sponsoren, Preisgelder und Budget hatten die Ladies nicht zu Verfügung. Dafür aber eine Menge Support von ehrenamtlichen Helfern, der einen oder anderen Brand und einigen männlichen Kollegen. Auf den Judges-Stühlen saßen Steven Akkersdijk, Antonin Rangin, Aurélien Pétreau und Joshua Emanuel (die übrigens alle dieses Jahr beim KOTA antreten).

Insgesamt acht Damen gingen an den Start:

Su Kay (Südafrika)
Jenna Venter (Südafrika)
Nora Klement (Deutschland)
Kate Barclay (UK)
Rose Bungener (UK)
Gabby Pioraite (Lithauen)
Pippa van Iersel (Niederlande)
Angely Bouillot (Frankreich)

Die Krone sicherte sich Angely Bouillot, Pippa Van Iersel wurde Zweite, der dritte Platz ging an Gabby Pioraite.

Wichtiger als der Erfolg des Events ist sicherlich das Signal, das die Damen damit gesetzt haben. Denn es war seit dem letzten „Queen of the Air“ 2005 der erste Big Air Contest für Teilnehmerinnen. „We can clearly see that girls deserve a serious place in this sport“, resümiert Angely auf Facebook. „They can go huge and the community is behind them“.

Fotos: Danulis