Duotone liefert mit dem Pro Wam ein Directional, das tatsächlich fast jeden anspricht, ohne dabei langweilig zu wirken.
Duotone-Shaper Sky Solbach hat mit dem Wam einen Allround-Shape entworfen, der in so ziemlich allen denkbaren Bedingungen funktionieren soll. Das Board ist in zwei Ausführungen erhältlich. Neben dem Wam in Classic-Bauweise bietet Duotone das Board in der aufwendigeren, leichteren, aber auch teureren Light Team Construction an. Sie verzichtet auf das durchgängige Bambus-Sandwich und soll den Spagat zwischen einem möglichst geringen Gewicht und gleichzeitig guter Haltbarkeit bewältigen.
Nach zehn harten Testtagen wies unser Testboard keine größeren Schäden auf, doch im Deck war eine deutliche Delle im Bereich der Fersenposition zu erkennen. Der Shock Absorber aus Kork bietet zwar gute Dämpfungseigenschaften und Komfort, doch ist er eben auch anfälliger für Dellen – insbesondere wenn das Board von schweren Fahrern genutzt oder hart gelandet wird. In Kombination mit dem dünnen Team Traction Pad erntet das Standgefühl auf dem Pro Wam ausschließlich Begeisterung. Denn der Grip ist optimal. Aufgrund der geringen Textur fühlt sich die Oberfläche auch barfuß angenehm homogen und stumpf an. Das bietet dem Fuß direktes Feedback und sehr guten Halt.
Bei den Angleiteigenschaften reiht sich das Pro Wam unauffällig hinter der Spitze ein. Es springt nicht so früh an wie die pummeligen Leichtwind-Monster, aber stellt den Piloten auch nicht vor größere Rätsel, wenn es um die Beschleunigung geht. Ohnehin geschieht auf dem Pro Wam alles sehr einfach, intuitiv und kraftsparend. Man könnte meinen, das Board hätte einen Autopiloten eingebaut, der immer genau weiß, was als Nächstes zu tun ist.
Die Laufruhe des 5’10ers ist enorm hoch. Mit hervorragender Dämpfung gleitet es durchs Kabbelwasser und verlangt dabei kaum Führung. Zugleich bietet es mit die höchste Agilität im Test. Das Board reagiert sofort und vor allem präzise auf Lenkbefehle, ist dazu aber so verblüffend einfach zu fahren, dass selbst Wave-Einsteiger nach einer Session mit leuchtenden Augen vom Wasser kommen. Man findet schnell heraus, wohin die Füße gehören, und das Board bietet dennoch Toleranz für Belastungsfehler – ob beim Aufkreuzen oder in der Welle. Zu viel Druck auf dem Tail steckt es großzügig weg. Wer mit zu viel Gewicht auf dem vorderen Bein steht, kann das Board vorn absaufen lassen. Zudem erschwert man sich dadurch die Einleitung der Turns, also stellt man sich tendenziell einen Tick weiter nach hinten anstatt zu weit nach vorn.
Turns dreht es auf dem Punkt und auf Wunsch sehr eng. In der Welle lässt sich das Tempo frei bestimmen. So variabel agiert hier kaum ein anderes Board. Das Pro Wam nimmt den Schub der Welle gierig auf und gleitet sofort los. Die Radien sind komplett variabel: Von gecarvten High-Speed-Turns in langen Radien bis zu engen Cutbacks ist hier alles möglich. Je höher das Tempo, desto faszinierter ist man von der Laufruhe des Boards. Und selbst die Tacks gehen mit dem Duotone leicht vom Fuß. Es lässt sich auf der Stelle herumdrücken und ist dazu noch kippstabil.
Fazit:
Volltreffer! Das Pro Wam ist das Board mit der breitesten Zielgruppe und dem größten Einsatzbereich. Denn es kann tatsächlich alles. Wir haben – außer das für Dellen anfällige Deck – an diesem Board nichts gefunden, was uns stören könnte. Wave-Einsteiger wie Profis werden das einfache, präzise und reaktive Handling schätzen. Dazu macht es in wirklich allen Bedingungen Spaß.
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Preis:
1.069 Euro inkl. Finnen u. Pads
Gut / Weniger Gut
- großer Einsatzbereich
- sehr gutmütig und einfach zu fahren
- präzise Steuerung
- Deck anfällig für Dellen
Fahreigenschaften
Weitere Boards im Wave-Test:
Anton Classic Wave, Cabrinha Spade, Core Ripper 3, F-One Mitu Pro Flex, Naish Go-To, RRD Barracuda, Slingshot Mixer.
Den kompletten Wave-Test der KITE Ausgabe 1/19 lest Ihr hier!
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