Anfahrt, Ankanten, Absprung und dann das: Ein Fuß rutscht aus der Schlaufe und der Sprung gerät zur gefährlichen Zitterpartie. Wer nur mit einem Fuß in der Schlaufe hängt und unkontrolliert stürzt, riskiert Knöchel- oder Bänderverletzungen. Sobald sich der Fuß unbeabsichtigt aus der Schlaufe löst, heißt es Ruhe bewahren und blitzschnell eine Entscheidung treffen: Board weg oder die One-Foot-Landung wagen? Niklas Imaz de Zavellá demonstriert beide Varianten.
Variante Nr. 1: Bye Bye, Board
Notlandetechnik: Das Board wird kontrolliert weggekickt.Vorteil: Verlangt wenig fahrtechnisches Können und klappt schnell.Risiken: Je flacher das Wasser, desto gefährlicher wird die Landung ohne Board. Wer mit voller Wucht und den Füßen voraus in sehr flaches Wasser einsticht, riskiert Verletzungen am Fuß, Sprunggelenk oder Knie. Dabei reicht es schon, barfuß auf einer Muschel oder einem Stein zu landen. Neoprenschuhe mit robuster Sohle können vor Schnittverletzungen schützen, allerdings erschweren sie das Herauskommen aus den Schlaufen.
1. Hier ist noch alles in Ordnung. Niklas kantet das Board an und powert die Bar an, um im nächsten Moment aktiv abzuspringen. Auf dem hinteren Fuß lastet jetzt der maximale Druck. Und genau hier wird es gefährlich. Sitzt der Fuß nicht richtig in der Schlaufe, ist sie zu locker eingestellt oder gelingt der Absprungimpuls nicht sauber, kann der Fuß aus der Schlaufe rutschen.
2. Das Malheur ist passiert. Niklas’ Fuß rutscht rückwärts aus der Schlaufe, während er vom Kite nach oben geliftet wird. Ab hier lässt sich der Sprung nicht mehr abbrechen.
3. Niklas muss Ruhe bewahren. Um die Kontrolle in der Luft zu behalten, muss er möglichst schnell eine kompakte Körperhaltung einnehmen. Die Hände greifen die Bar mittig, um den Kite nicht zu verreißen. Die Füße gehen zusammen und er versucht, die Beine leicht nach vorn anzuwinkeln.
4. Um das Board kontrolliert wegzukicken, muss er es zunächst vor den Körper bringen. Er zieht beide Knie an, während das Board am vorderen Fuß baumelt. Airtime hilft ihm, um den Abwurf möglichst ruhig vorzubereiten. Also powert er an, damit der Kite ihn bestmöglich in der Luft tragen kann.
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5. Zeit für den Abgang: Niklas schüttelt das Board mit einem beherzten Kick in Richtung Lee von seinem rechten Fuß. Dabei zieht er das linke Bein weit an, um eine Kollision mit dem frei fliegenden Brett zu vermeiden. Wichtig: Der Kick sollte energisch, aber nicht mit roher Gewalt ausgeführt werden, sonst könnte sich der Fuß in der Schlaufe verkeilen.
6. Ist der Abwurf geglückt, werden beide Beine angezogen. Ab jetzt hat man keine Kontrolle mehr über das Board. Die Füße sollten also möglichst schnell Abstand zum frei fliegenden Board gewinnen. Die Bar bleibt weiter angepowert und die Körperhaltung möglichst kompakt.
7. Das Board fällt schneller als der Kiter. Niklas behält das Board im Auge, um sich zu vergewissern, nicht auf ihm zu landen. Da der Kite den Kiter trägt, klatscht das Board bereits ins Wasser, wenn der Kiter noch in der Luft hängt und von der Aufschlagstelle weggetragen wird.
8. Touchdown: Hier wird es noch mal kritisch – auch ohne Board an den Füßen. Denn wie tief das Wasser ist oder was sich unter der Oberfläche befindet, ist aus der Luft nicht zu erkennen. Die Füße sollten zuerst eintauchen – allerdings nicht mit nach unten gestreckten Beinen. Niklas versucht, einen möglichst flachen Eintauchwinkel zu erwischen. Dafür winkelt er die Beine leicht an und beugt die Hüfte. Das Gesäß taucht kurz nach den Füßen ein und der Oberkörper wird nach hinten gelegt, um die Körperlängsachse möglichst flach ins Wasser zu bringen. Körperspannung hilft, um eine stabile Position zu halten. Die Bar ist voll gepowert, um den Aufprall durch den Kite bestmöglich abzufangen.
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