Die Leash bildet mit der Bar und dem Quick Release das dreistufige Sicherheitssystem, das jeder Kiter kennen und beherrschen muss. Doch wie trennt man sich richtig vom Kite und wo befestigt man die Leash?
Die Leash richtig befestigen
Befestigung hinten: Diese Variante sieht man immer noch häufig, doch sie birgt Risiken. Viele Trapeze sind hinten mit einem Tampen ausgestattet, auf dem die Leash frei von rechts nach links rutschen kann. Die ursprüngliche Idee dahinter: Wird bei Handle-Passes die Bar hinter dem Rücken durchgegeben, kann die Leash auf die andere Seite rutschen und blockiert den Kiter nicht. Das schafft mehr Spielraum bei Freestyle-Tricks und wurde früher in erster Linie von Profis so genutzt.
Das große Problem dabei: Wird der Kite ausgelöst und bleibt nicht drucklos auf dem Wasser liegen oder missglückt der Griff bei einem Pass, zerrt der Kite hinten am Trapez, sodass sich der Kiter mit dem Rücken in Zugrichtung dreht – wie auf dem Bild im Sand demonstriert. Man sieht bereits, wie ungünstig diese Position ist, um mit der Hand das Quick Release zu erreichen. Liegt man dabei im Wasser und wird vom Kite gezogen, hat man kaum eine Chance, das Quick Release auszulösen.
Befestigung am Haken: Ebenfalls gefährlich ist die Befestigung der Leash direkt am Trapezhaken. Dort kann sie sich um den Haken wickeln und verfangen. Auslösen ist dann unmöglich.
Befestigung an der Seite: So ist es korrekt. Die Schlaufe oberhalb des Quick Release wird seitlich am Trapez angebracht, sodass es jederzeit in Griffweite der Hand ist. Bei der Wahl der Seite sollte man berücksichtigen, ob man Rechts- oder Linkshänder ist. Viele Trapezhersteller integrieren bereits kleine Metallösen zur Befestigung der Leash an der Hakenplatte oder seitlich neben dem Trapezverschluss. Fehlt diese Öse, kann die Leash ebenso an den Trapeztampen oder seitlich an der Metallschnalle befestigt werden, sofern der Verschluss in seiner Funktion dadurch nicht beeinträchtigt wird. Nach dem Befestigen sollte man sich durch einige Probeauslösungen vergewissern, dass man in jeder Position an das Quick Release herankommt und es auslösen kann.
Ultima Ratio: die vollständige Trennung
Wird das Quick Release an der Bar ausgelöst, ist die einzige Verbindung zwischen Kite und Kiter die Leash. Die Nabelschnur verhindert, dass der Kite einen unkontrollierten Abflug macht, und hält ihn – bei einem guten Safety-System drucklos an der Wasseroberfläche treibend – fest. Normalerweise sollte die gefährliche Situation dadurch entschärft werden. In Ausnahmefällen kann es passieren, dass der Kite trotzdem Restzug entwickelt, sich verheddert oder unkontrolliert loopt. In diesem Fall hilft nur die vollständige Trennung. Dafür sind Leashes mit einem eigenen Quick Release ausgestattet.
Bei den meisten Leashes sichert ein kleiner Kunststoffschlauch den Auslösemechanismus. Wie beim Quick Release an der Bar schiebt Linus Erdmann (Bild) den Schlauch nach oben, sodass sich der kleine Stift aus der Schlaufe lösen kann. Die Zugrichtung ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die Leash muss so am Körper befestigt werden, dass das Quick Release jederzeit in Griffweite ist und die Zugrichtung vom Körper weggeht. Das Auslösen sollte genauso regelmäßig als Trockenübung an Land trainiert werden wie das Auslösen des Quick Release der Bar.
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