Wer nicht nur hoch und weit springen und dabei reglos unter seinem Kite baumeln möchte, kann sich unzähliger Stilmittel bedienen, damit aus einem einfachen Hüpfer ein Style-Statement wird. Rotationen und Grabs gehören zu den Basics, an denen sich Aufsteiger problemlos versuchen können. Eine einfache Backroll klappt notfalls auch auf Schulterhöhe und für einen kurzen Griff ans Board reichen ein oder zwei Sekunden Airtime. Leni Finke demonstriert uns die richtige Technik.
Bei der Backroll passiert ein Großteil des Tricks bereits im Absprung. Leni fährt mit mittlerem Speed an. Kurz vor dem Absprung fällt sie ganz kurz leicht nach Lee ab. Dadurch sackt der Kite für einen Moment tiefer ins Windfenster. Die Bar ist dabei noch depowert.
Um Leinenspannung aufzubauen und den Absprung einzuleiten, kantet Leni das Board maximal auf und presst die Kante mit dem hinteren Fuß ins Wasser. Gleichzeitig zieht sie die Bar nach unten, um maximale Power mit dem Kite zu generieren. Der Schirm steht dabei ganz kurz vor dem Zenit, noch in Fahrtrichtung.
In dem Moment, in dem die Leinenspannung am größten ist, löst Leni die Kante aus dem Wasser, indem sie das hintere Bein streckt und dadurch den Absprungimpuls gibt. Die Bar bleibt voll angepowert, damit der Schirm seinen Lift entfalten kann und Leni sicher durch das Manöver trägt.
Jetzt ist es Zeit, die Rotation einzuleiten und eine kompakte Körperhaltung einzunehmen. Leni dreht den Kopf in Richtung der beim Absprung vorderen Schulter, in diesem Fall nach rechts. Bei Rotationen gilt der Leitsatz: Der Kopf lenkt. Er gibt also die Rotationsrichtung vor und der Körper folgt fast von allein.
Leni winkelt die Beine an, um für den Grab die Boardkante in Reichweite zu haben. Gleichzeitig nimmt sie die hintere Hand von der Bar, die vordere Hand greift mittig, um den Kite nicht ungewollt zu -verlenken. Wer das Manöver ohne Grab trainiert, lässt einfach beide Hände an der Bar. Dennoch sollte man die Knie anziehen, denn in einer kompakten Körperposition gelingt die Rotation einfacher und kontrollierter als gestreckt.
Zeit zum Genießen: Am höchsten Punkt des Sprungs greift Leni ans Tail (Tail Grab). Das hintere Bein ist etwas stärker angewinkelt als das vordere, damit das Tail in Reichweite der Hand kommt. Über die Bar-Position reguliert Leni die Power im Kite und damit die Dauer der Flugphase. Da sie bereits am höchsten Punkt angekommen ist, depowert sie leicht und hat den Kite mit der vorderen Hand ganz kurz vor den Zenit in Fahrtrichtung gelenkt.
Um die Landung einzuleiten, löst Leni den Grab und bringt das Board wieder unter sich. Der Blick wandert in Richtung der Landezone. Ihren Kite steuert Leni immer noch mit der vorderen Hand.
Landung geglückt. Leni landet das -Manöver locker mit einer Hand. Wer dabei unsicher ist, nimmt die zweite Hand vor der Landung wieder an die Bar. Das Gewicht bei der Landung liegt auf dem hinteren Fuß, damit das Board mit der Nose nicht einspitzelt. Leni setzt das Board ganz flach und gleichmäßig auf einem Downwind-kurs auf.
Um die Aufprallenergie abzufedern, geht Leni leicht in die Knie. Das hintere Bein funktioniert dabei wie ein Stoßdämpfer. Anschließend kann Leni das Board wieder leicht aufkanten, um Leinenspannung aufzubauen und auf Halbwindkurs weiterzufahren.
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