F-One hält weiter am bewährten Trax-Konzept fest – getreu dem Motto „Ein Trax wird einfach nie langweilig“.
Der Produktname könnte schon fast als Eigenmarke durchgehen: Das Trax ist im Hause F-One eine Institution. Seit Jahren nimmt es die Rolle als Bindeglied zwischen Freeride und Freestyle ein. 2020 bieten die Franzosen drei Varianten an: eine straffe und leichtere Carbon-Version, das Trax HRD Lite Tech (unser Testboard) und das weichere und etwas günstigere Trax ESL. An der Konstruktion hat F-One-Boarddesigner Charles Bertrand nur bei der Carbon-Version geschraubt. Der Aufbau des HRD LT bleibt unverändert. Dafür wurden die Pads leicht überarbeitet und bieten jetzt mehr Grip.
Konstruktion:
Das Trax weist zwei sehr auffällige Designmerkmale auf: Die geschwungene HRD-Kante ist im Bereich der Fersen verstärkt und verläuft dort etwas dicker als in der Mitte und an den Tips. Generell fällt die Kante im Vergleich zu den meisten anderen Boards kräftiger aus. Als kräftig darf man auch das Gesamtgewicht bezeichnen. Das „Lite Tech“ in der Produktbezeichnung ist kein Hinweis auf eine besonders leichte Bauweise, sondern die Konstruktion lässt Licht hindurch, was zwar keinen Performance-Vorteil bringt, aber durchaus ein bisschen geil aussieht.
Fahrverhalten:
Das kleine Moppelchen verlangt etwas mehr Zug im Kite beim Angleiten, kommt dann aber aufgrund seiner üppigen Mittelbreite gut auf Touren. Das Slingshot springt früher und agiler los. Das Trax gleitet frei, fühlt sich aber nicht ganz so schnell an wie Misfit, Select, Deluxe oder Free.K. Trotz seiner eher harten Abstimmung gleitet es dank der Kantenform laufruhig durchs Kabbelwasser. Hier hilft unter Umständen das Gewicht sogar ein wenig, weil es statt und etwas tiefer im Wasser liegt. Dadurch springt es kaum aus der Spur. Dafür wirkt es nicht so filigran wie etwa das Select oder Deluxe. Bei der Gewichtsverteilung und in Bezug auf den Fahrstil zeigt sich das Trax angenehm vielseitig: Sowohl auf dem Tail hängend als auch zentral stehend und sogar mit viel Gewicht auf dem vorderen Bein kommt man mit ihm flüssig vorwärts. Von Spritzwasser wird man beim Trax nicht genervt.
Höhelaufen:
Die dicke Kante des Trax fährt sich für einige Tester anfangs ungewohnt. Das Board will mit etwas Druck und Führung über den vorderen Fuß gefahren werden. Dann zieht es ordentlich und verlässlich Höhe, hält aber mit den sehr luvgierigen Boards wie Spectrum oder Select nicht ganz mit.
Kantenhalt bei Überdruck:
Bei Volldampf gönnt sich das Trax keine Verschnaufpause. Wer sich an das etwas andere Kanten-Feeling gewöhnt hat, kann beim Trax deftig auf die Kante treten, um Böen abzuwettern oder nach Belieben mächtig überbraten durch die Gegend zu heizen. Bei etwas Führung mit dem vorderen Fuß hält die Kante problemlos.
Drehverhalten/Führung:
Besonders auffällig ist, wie leicht sich das Trax switchen lässt. Man kann es sogar über einige Meter kontrolliert quer sliden lassen, ohne dass die Finnen catchen und das Board bremsen würden. Der Kraftaufwand dafür ist minimal. In der Halse sollte man davon absehen, mit zu viel Kraft auf dem hinteren Fuß in den Turn zu ballern. Wer zentraler steht, vermeidet, dass das Heck wegschmiert und ausbricht. Dafür carvt es dann ganz sauber, rund und in variablen Radien durch die Kurve.
Springen:
Beim Springen spürt man die Allround-Eigenschaften des Trax sehr deutlich. Eingehakt bervorzugt es einen kraftvollen, schnellen Absprung über die Länge der Kante und weniger über das Tail – für ausgehakte Manöver gilt diese Technik ohnehin. Dann lässt sich das Board mit sehr viel Absprungenergie aufladen und schießt mitsamt Pilot hoch hinaus. Selbst die Boot-Fraktion wird vom Trax nicht enttäuscht. Für Wakestyle-Basics reicht die Unhooked-Performance des Trax allemal. Die Landungen werden mittelweich abgedämpft, gehen aber bei unsauberen Landungen etwas auf die Knie – wobei sich unsere Crew nicht ganz einig war, ob das an den härteren Pads oder am Board selbst liegt.
Fazit:
Das Trax ist und bleibt ein vielseitiger Allrounder, der in allen Bereichen solide abliefert. Vor allem kräftigen oder schwereren Kitern kommt das Handling entgegen. Wenn es doch nur etwas leichter wäre!
TECHNISCHE DATEN:
Länge: 137 cm
Breite: 42 cm
Breite Tips: 29 cm
Rocker: 4,8 cm
Finnen: 5 cm
Gewicht: 4,4 kg
Stance-Optionen: 3
Duckstance einstellbar: stufenlos
Preis:
729 EUR inkl.Straps/Pads
Gut / Weniger Gut
- hoher Kantengriff und Laufruhe
- großer Einsatzbereich: Freeride, Freestyle und etwas Wakestyle
- hohes Gewicht
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