Die 2021er-Version des Rebel wird nun ebenfalls mit Duotones Flex Struts ausgestattet. Die sollen sich positiv aufs Drehverhalten auswirken und dem Kraftpaket etwas mehr Leichtigkeit im Handling einimpfen.
Duotone hat seinem 2021er-Rebel mehr als nur ein Facelift verpasst. Die neueste Version wartet nun mit den Flex Struts auf, die wir bereits aus anderen Duotone-Modellen kennen. Das Versprechen: Durch die nicht durchgängig am Flugtuch festgenähten Struts können diese sich etwas besser verwinden und ermöglichen der Kappe eine stärkere Torsion. Die beiden äußeren Struts wurden als Flex Struts angelegt, während die Center- sowie die beiden oberen Struts klassisch vernäht sind. Mehr Verwindung bedeutet höhere Drehfreude. Zudem wurde die Geometrie der Kappe leicht angepasst. Neben weiterem Feintuning und Detailverbesserungen wurde vor allem auf ein geringeres Gesamtgewicht geachtet. Da Duotone im Modelljahr 2021 seine Flugleinen an den Bars und damit auch die Bridle-Leinen gewechselt hat, kommt der neue Rebel mit den dünneren und dehnungsärmeren Flite99-Leinen von Robline. Wir haben den Rebel mit der Click Bar getestet.
Flugstabilität:
Wie vom Vorgänger gewohnt und deshalb wenig überraschend ist die Flugstabilität des ultrastabilen Fünf-Strutters vorbildlich. Auch die Flex Struts ändern nichts daran, dass der Rebel unverwüstlich in der Luft steht, eine durchgehend hohe Tuchspannung aufweist, deshalb nicht flattert und insgesamt einen überaus satten ersten Eindruck am Himmel hinterlässt. Hatten wir bei frühen Rebels noch den ein oder anderen kleinen Frontstall, gerade in böigen Bedingungen, herauskitzeln können, ist auch davon nichts mehr zu spüren und die Kappe wirkt perfekt ausbalanciert.
Bar-Gefühl:
An der Bar stellt sich sofort das typische Rebel-Gefühl ein. Hier ist der Neue mit dem Vorgänger weitestgehend vergleichbar, wobei man nach ein paar Sessions feststellt, dass die steiferen Leinen einen positiven Effekt auf die Reaktivität und das Feedback haben. Er fühlt sich eine Spur kerniger an. Die gute Mischung aus Direktheit und einer komfortablen Abstimmung mit einem klar spürbaren und dennoch großen Sweet Spot bleibt ihm erhalten. Seine Lenk- und Haltekräfte liegen weiterhin im oberen Mittelfeld. Beim Rebel hat man eben etwas mehr in der Hand als beim spielerischen Drei-Strutter Pivot und erst recht mehr als beim federleicht in der Hand liegenden Soul.
Flug- und Drehverhalten:
Die Grundcharakteristik des Rebel bleibt weiterhin klar erkennbar, doch spürt man die Auswirkungen der Flex Struts in Form von gesteigerter Drehfreude deutlich. Er lässt sich dadurch nicht nur gefühlt kerniger, sondern vor allem auch in engere Turns steuern. Dabei fällt auf, wie direkt er auf Lenkimpulse anspringt. Die Drehgeschwindigkeit liegt im Mittelfeld zwischen Soul und Pivot, fällt aber für einen Fünf-Strutter erfreulich hoch aus. Das Konzept geht also auf. Selbst Loops dreht er flott und vor allem gleichmäßig durch mit leicht progressivem Kraftaufbau, der sich aber über die Bar gut regulieren lässt.
Flugleistung:
An Leistung und kräftigem Grundzug, die den Rebel bisher ausgezeichnet haben, ist ihm nichts verloren gegangen. Ob er sich im Low End im Vergleich zum Vorgänger noch mal steigern konnte, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Fest steht aber: Im Vergleich zur Konkurrenz bietet er ein sehr gutes Low End. Mit etwas Fahrtechnik, einem großen Twintip und nicht allzu vielen Kilos auf den Rippen geht’s schon bei knappen zehn Knoten los. Trotz des kräftigen Charakters bietet der Zwölfer nach oben hin massive Reserven. Der Wohlfühlbereich geht mindestens bis deutlich über 20 Knoten für die meisten Gewichtsklassen. Erfahrene Tester mit 75 Kilo konnten ihn mit kleinen Boards sogar noch bei knapp 30 Knoten beherrschen. Dabei fällt auf, dass er voll depowert nun etwas mehr Leinenspannung zu haben scheint. Das wirkt sich positiv auf die Steuerbarkeit auf, nimmt ihm gleichzeitig aber auch ein wenig Depowerfähigkeit im absoluten High End, wobei das bei der riesigen Wind-Range kaum ins Gewicht fällt. Auch beim Höhelaufen gibt sich der Rebel keine Blöße. Er fliegt weit an den Windfensterrand und produziert dort satten Vortrieb wie ein V8-Motor. Die Depower arbeitet sehr linear und ist intuitiv gut dosierbar. Ohnehin ist das gesamte Handling angenehm unkompliziert, sodass der Rebel auch für Ein- und Aufsteiger beherrschbar ist. Der Relaunch gelingt für einen Kite mit so hoher Streckung fix. Einziger Kritikpunkt, der allerdings mit der Bar zusammenhängt und nicht neu ist: Nach dem Auslösen weht der Kite zwar artig aus, doch beim Zusammenbauen kann es passieren, dass sich eine Steuerleine am V-Distributor vertüdert. Das stellt man hin und wieder auch beim Launchen an Land fest, nur lässt sich das Problem dort mit ein wenig Zuppeln an den Leinen meist von selbst wieder beheben. Im Wasser führte das bei unserem Test zu einer etwas längeren Schwimmeinlage, bis der Kite wieder startfähig war.
Springen:
Springen mit dem Rebel macht einfach Bock. Der Kite scheint eine automatische Boost-Garantie eingebaut zu haben. Selbst wenn man keine Ahnung hat, wie man die Kante beim Absprung richtig setzt, kommt man nur durch Zurücklenken und Anziehen der Bar schon auf beträchtliche Höhen. Durch das schnellere Drehverhalten und die höhere Agilität sind die Absprünge noch einfacher geworden. Trifft man den Absprung mit der Kante voll, geht’s mit dem Express-Fahrstuhl ins Dachgeschoss. Die Hangtime ist ebenfalls herausragend. Dazu fällt auf, dass der Rebel in der Luft jederzeit gut zu spüren ist und auch nicht zum Überfliegen neigt, sodass ein Unterspringen weniger tragische Konsequenzen nach sich zieht.
Fazit:
Der Rebel schafft den Spagat aus enormer Leistung, einfachem Handling, verblüffender Drehfreude, hoher Agilität und herausragenden Sprungeigenschaften. Damit hat er im Handling noch mal zugelegt und setzt sich ganz oben in der Spitze unter den leistungsstarken Freeridern fest.
[wp_bannerize group=“content“ random=“100″ limit=“1″]
Grössen / Preise (Kite only)
5,0 qm: 1.309 EUR
6,0 qm: 1.379 EUR
7,0 qm: 1.459 EUR
8,0 qm: 1.539 EUR
9,0 qm: 1.609 EUR*
10,0 qm: 1.679 EUR
11,0 qm: 1.759 EUR
12,0 qm: 1.839 EUR*
13,0 qm: 1.919 EUR
14,0 qm: 1.999 EUR
15,0 qm: 2.079 EUR
*getestete Größen
Bar / Preise
Trust Bar Quad Control (S/M, M/L): 459-489 EUR
Click Bar (S, M*): 649 EUR
Quick Release Kit: 69-89 EUR
Quick Release Kit muss zur Bar separat dazugekauft werden; unterschiedliche Größen und Ausführungen erhältlich
*getestete Bar
Gut / Weniger Gut
- Hangtime
- verbessertes Drehverhalten
- -
Flugeigenschaften
Der Rebel im Performance-Freeride-Test
Weitere Kites im Test der Ausgabe 5/20:
Flysurfer Soul, Naish Pivot, North Orbit, RRD Passion
Jetzt alle Tests in der aktuellen Ausgabe 05/20 im E-Paper oder in der App hier lesen!
Hersteller-Video zum Produkt
[wp_bannerize group=“content“ random=“100″ limit=“1″]
Diese Artikel könnten dich ebenfalls interessieren
Test: Cabrinha Drifter 2024
Sport trifft auf KomfortLeichter konstruiert und im Handling verfeinert präsentiert sich der 2024er-Drifter. Mit…
Test: Cabrinha Moto X
Locker-leichtes MultitalentMit dem Moto X hat Cabrinha weit mehr als ein behutsames Re-Design des…
Test: Cabrinha Drifter :03
Frischzellenkur für den KlassikerBeim Drifter ist seit jeher der Name Programm: Wegen seiner überzeugenden…
Test: Cabrinha FX2
GUT GEREIFTLange hatte Cabrinha beim FX wenig verändert – bis Anfang 2022 der FX2…
Leistung mit Leichtigkeit – Test: Duotone Neo SLS 2022
Der Neo SLS wusste schon in seiner ersten Version zu begeistern. Die 2022er-Neuauflage kommt mit…
Flautenkiller: Duotone Juice D-Lab Test
Der Preis ist eine Ansage, das Versprechen von Duotone ebenfalls: Mit dem neuen Juice D-Lab…