Duotone ersetzt seine Textreme-Bauweise durch die neue SLS-Technologie mit Innegra-Fasern. Von seiner Sportlichkeit hat das Select SLS nichts verloren.

Das Duotone Select SLS im Test

Mit Einführung der SLS-Technologie bei den Kites hat Duotone sich auch bei den Boards von der Textreme-Bauweise verabschiedet. Anstatt der bisherigen Textreme-­Carbonmatten kommt bei den neuen SLS-­Boards nun eine Mischung aus Carbon- und Innegra-­Fasern zum Einsatz. Das Versprechen von Innegra: gute Rückstellkräfte, geringes Gewicht, aber eine deutlich verbesserte Dämpfung und Vibrationsreduktion im Vergleich zu klassischen Carbon-Bauweisen. Wir sind gespannt. Im neuen Mantel hat das Select zwar um rund 200 Gramm an Gewicht zugelegt, gehört mit gut 3,8 Kilogramm aber weiterhin zu den leichtesten Boards im Test. Auf den ersten Blick hat sich am Shape nicht viel verändert. Die Unterseite zeigt einen Hauch von Konkave, die markanten Tips mit der Aussparung in der Mitte sind vom Vorgänger übernommen worden. Die Verarbeitung ist dabei auf gewohnt hohem Niveau ausgeführt, Fehler lassen sich keine finden.

Fahrverhalten:

Im Wasser springt das Board schnell an und lässt sich auch mit wenig Zug im Kite auf Tempo bringen. Es ist ein echter Speedster und hat im Testfeld die Nase vorn, da waren sich alle Tester einig. Bewegt man sich am unteren Wind-Limit, erfordert das Select etwas Feingefühl im hinteren Fuß: Wer hier nicht vorsichtig dosiert, riskiert, den Kite auszubremsen und auf Tauchfahrt zu gehen. Wer es richtig belastet, kann dem Select SLS ein erstaunliches Low End entlocken. Hier bildet es mit dem Raptor Extreme die Spitzengruppe. Wenn man das Duotone auf Tempo gebracht hat, ist der erste Ein­druck bei der Fahrt auf Kabbelwasser minimal holprig. Das liegt aber nur daran, dass man seine Messlatte in puncto Kontrolle und Geschwindigkeit neu anlegen muss: Das ­Select SLS fährt einfacher schneller über Kabbelwasser. Wo andere Boards schon dazu neigen, unkon­trol­lierbare Verspringer zu produzieren, hat es noch alles im Griff, sodass man es problemlos auf den gewünschten Kurs dirigieren kann.

Zugleich lässt sich das enorme Tempo mit einem beherzten Tritt auf die Bremse gut im Zaum halten. Hat man sich daran gewöhnt, macht es richtig Spaß, den Bremsfuß zu lockern und Vollgas zu fahren. Bei der Belastung im Normal- und High-Speed-Bereich favorisiert es weder den hinteren noch den vorderen Fuß und reagiert dabei lebendig auf Steuerimpulse. Beim Carven sollte man darauf achten, das Gewicht auf dem hinteren Bein zu halten, während der vordere Fuß die Richtung vorgibt. Wir haben seit Langem bei Boards dieser Klasse das Höhelaufen kaum mehr thematisiert, weil so gut wie alle Perfor­mance-Boards sehr gut Höhe laufen. Doch das Select ragt in dieser Beziehung nochmals spürbar heraus, man kann damit noch ein paar Luvmeter mehr gewinnen. Kites, die von einer hohen Brett­geschwindigkeit beim Absprung leben, sind eine ideale Paarung mit dem Select SLS, um die maximale Sprunghöhe herauszukitzeln. Das Tail des Boards bietet genug Flex für sportlich straffen Komfort und gleichzeitig genug Rückstellkraft für satten Pop. Beim Select ohne Carbon-Innegra ist der Absprung fehlerverzei­hender zu treffen, doch das Se­lect SLS kommt natürlich höher hinaus, wenn Impuls und Timing stimmen.

Preis/Leistung:

Das Select SLS kostet bereits ohne Straps so viel wie die meisten anderen Bretter mit Straps. Der Preis ist eine Ansage. Wer mehr zahlt, kann aber auch mehr erwarten. Und das Select SLS liefert, insbesondere wenn man viel Wert auf Höhelaufen, Tempo und energiegeladene Absprünge legt.

Fazit:

Heizen macht mit dem Select SLS richtig Spaß. Man erhält einen hervorragenden Mix aus Geschwindigkeit, Höhelaufen und Sprung-Performance. Das Board ist sportlich straff abgestimmt, ohne dabei unnötig hart zu wirken – genau richtig für Speed-Freaks.

Das Duotone Select SLS
Testnoten für das Duotone Select SLS

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 138 cm
Breite: 41 cm
Breite Tips: 28 cm
Gewicht: 3.815 g
Finnen: Carbon, 45 mm
Stance-Optionen: stufenlos
Stance-Winkel: stufenlos

Preis:

1.318 EUR inkl. Finnen/Pads

Gut / Weniger Gut

  • Tempo und Höhelaufen
  • gute Sprungleistungen
  • -

Weitere Carbon Boards im Test:

Airrush Apex Team, Cabrinha Ace Hybrid, Core Fusion 4, Crazyfly Raptor Extreme, F-One Trax Carbon, Naish Drive, North Atmos Carbon – jetzt den kompletten Test in Ausgabe 05/20 im E-Paper oder in der App hier lesen!

[wp_bannerize group=“content“ random=“100″ limit=“1″]