In der zweiten Generation hat Cabrinha dem Neuzugang Moto ein behutsames Update verpasst: Neues Tuch und ein verändertes Dacron-Layout sollen ihm noch etwas mehr Performance ermöglichen.
Der Moto ist noch relativ frisch in der Cabrinha-Kite-Range. Im Modelljahr 2019 wurde der neue Allrounder in die Luft gelassen und verdrängte damals den Radar aus dem Aufgebot der Hawaiianer. Sportlicher und etwas mehr auf Performance getrimmt soll er die Lücke zwischen dem Wave-Kite Drifter und dem Performance-Freerider Switchblade besetzen. Zielgruppe: Freerider, Wave-Kiter und Foiler. Bei der Konstruktion setzt Cabrinha auf Bewährtes: Das neue Nano-Ripstop-Tuch soll ihm erhöhte Steifigkeit, Stabilität und Langlebigkeit ermöglichen. Cabrinha verspricht: doppelt so stabil, aber nicht schwerer als das Vorgängermaterial, herkömmliches Double Ripstop. Außerdem wurde im Vergleich zum 2019er-Modell das Layout der Dacron-Panels überarbeitet. Der sparsamere Einsatz reduziert das Gewicht der Kappe und soll sich positiv aufs Handling auswirken. Der Drei-Strutter ist an einer Bridle ohne Pulleys direkt aufgehängt. Die Aspect Ratio der Hybrid-Kappe liegt zwischen Switchblade und Drifter. Dazu kommen ein relativ flaches Profil und recht gerade, sich nur wenig verjüngende Tips.
Flugstabilität:
In der Luft zeigt sich der Moto in seiner zweiten Auflage als ausgereift. Die Kappe steht sauber in der Luft, wird faltenfrei umströmt und weist eine durchweg hohe Tuchspannung auf. Selbst voll gepowert oder maximal depowert lässt sich der Moto nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso braucht man damit keine Front- oder Backstalls zu fürchten. Der Stallpunkt ist überaus großzügig bemessen, sodass der Cabrinha-Kite auch Einsteiger, die sich vehement an der Bar festklammern, nicht überfordern wird.
Bar-Gefühl:
Auf der Bar hat der 2020er-Moto im Vergleich zum Vorgänger sogar noch um einen Hauch zugelegt. Mögliche Erklärung: Das steifere Tuch zahlt sich aus. Zwar liegen die Bar-Kräfte weiterhin im sehr angenehmen, unteren Mittelfeld, doch liefert der Moto eine präzise und direkte Rückmeldung. Das Bar-Gefühl ist ganz leicht gedämpft und gliedert sich zwischen dem ultradirekten Core Nexus und dem etwas weicher aufgehängten Duotone Evo ein. Dabei wirken beide Größen schön homogen.
Flug- und Drehverhalten:
Beim Flug- und Drehverhalten erinnert der Moto stark an seinen Wave-Verwandten Drifter, reagiert direkt und vor allem zügig auf jegliche Steuerimpulse. Dabei agiert der Moto so filigran, dass man ihn tatsächlich mit zwei Fingern fliegen kann, und ist fehlerverzeihend genug, nicht jeden kleinen Lenkfehler sofort zu bestrafen. Die Fluggeschwindigkeit liegt im oberen Mittelfeld dieser Gruppe. Nexus und Bandit S drehen noch etwas schneller und enger. Der Moto zeichnet sich durch sein rundes und homogenes Drehverhalten aus. Dabei ist er gut dosierbar. Wer kräftig zupackt, kann ihn fast auf der Stelle zirkeln lassen.
Flugleistung:
Der Moto schafft einen verblüffend guten Spagat aus hoher Fluggeschwindigkeit und Agilität und bringt dennoch einen ordentlichen Grundzug mit. Im Vergleich zur Konkurrenz liefert er mit das beste Low End. Er lässt sich im untersten Windbereich mit ein paar Sinuskurven auf Touren bringen, kann dann aber früh gestellt geflogen werden. Das High End wird von Testern verschiedener Gewichtsklassen unterschiedlich gesehen. Während sich leichtere Kiter auf dem Directional ein paar mehr Reserven gewünscht hätten, können ihn Schwergewichte sehr lange problemlos kontrollieren. Hier hilft ihm natürlich seine enorme Depower. Über die Bar lässt er sich linear dosieren und bleibt auch im weit depowerten Zustand noch steuerbar. Beim Höhelaufen kommt er auch Einsteigern gutmütig entgegen. Sein schlankes Profil wandert weit an den Windfensterrand und produziert dort sehr gleichmäßigen Vortrieb ohne übermäßigen Querzug. So lassen sich selbst mit geringem Kanteneinsatz gute Amwindwinkel erzielen.
Wave-Performance:
Im ersten Moto-Test des 2019er-Modells ging es vor allem um sein Freeride-Potenzial. Umso gespannter war unser Team, wie er sich in der Welle schlagen würde. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Mischung aus hoher Flugstabilität, der direkten Steuerung, seinem schnellen Drehverhalten und der enormen Depower ist beste Voraussetzung für den Wave-Einsatz. Dazu kommt sein erstaunlich gutes Driftverhalten. Auch bei auflandigen Bedingungen kann man den Moto über kurze Distanzen ohne Leinenspannung mitdriften lassen, ohne dass er absacken oder vom Himmel kippen würde. Die Kappe ist hervorragend ausbalanciert. Und selbst wenn der Kite zu tief gestellt wird, reicht es, ganz kurz Leinenspannung aufzubauen, um den Moto wieder nach oben zu bewegen. Einige Konkurrenten brauchen dabei länger oder sacken zunächst im Backstall weg. Bonuspunkt: Selbst der Zehner ist noch flott genug für die Welle.
Springen:
Einfach zu treffender Absprung, wenig Querzug und ein ordentlicher Lift. Der Moto kann zwar mit der Big-Air-Maschine Switchblade längst nicht mithalten, schlägt sich aber im Vergleich mit den Konkurrenten beachtlich. Enduro und Vision liefern mehr Hangtime, der Nexus kommt eine Spur sportlicher daher. Für leichtere Kiter oder solche, die gerne gut angeblasen springen, liefert der Moto sehr gute Performance.
Fazit:
Ausgereifter Allrounder – der Moto ist einer der Kites dieser Gruppe, der sowohl Freerider als auch Wave-Kiter mit ausgeglichen hoher Performance in beiden Kategorien ansprechen dürfte. Außerdem leistet er sich keine echten Schwächen. Wem der Switchblade zu viel Dampf hat und der Drifter zu wave-lastig ist, der könnte mit dem Moto bei Cabrinha voll ins Schwarze treffen.
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Grössen / Preise (Kite only)
4,0 qm: 1.099 EUR
5,0 qm: 1.199 EUR
6,0 qm: 1.249 EUR
7,0 qm: 1.299 EUR
8,0 qm: 1.399 EUR*
9,0 qm: 1.449 EUR
10,0 qm: 1.549 EUR*
12,0 qm: 1.649 EUR
14,0 qm: 1.749 EUR
*getestete Größen
Bar / Preise
Quickloop Trimlite: 549 EUR*
Quickloop Recoil: 569 EUR
Modular Trimlite: 549 EUR
Modular Recoil: 569 EUR
*getestete Bar
Gut / Weniger Gut
- einfaches, direktes Handling
- hohe Flugstabilität und guter Drift
- -
Flugeigenschaften
Der Moto im Allround-Test
Weitere Kites im Test der Ausgabe 2/20:
F-One Bandit S, Flysurfer Stoke, RRD Vision, Duotone Evo, Ozone Enduro, Eleveight S
Jetzt alle Tests in Ausgabe 02/20 im E-Paper oder in der App hier lesen!
Hersteller-Video zum Produkt
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