Crowdpleaser: Duotone Wam SLS

Für 2021 standen mal wieder ein größeres Update des Duotone-Evergreens Wam und damit jede Menge Arbeit für Shaper Sky Sol­bach an. Duotone führt seine High-End-Serie SLS ein, sowohl bei Kites als auch bei Twintips und Surfboards. Der Gedanke ist überall derselbe: leichter, stabiler, bessere Performance. Und das soll durch das neue Innegra-Shield erreicht werden, mit dem die SLS-Surfboards ummantelt sind. Mit dem Einsatz der Hightech-Fasern verspricht Duo­tone ein Fahrgefühl wie auf einem klassischen PU-Surfboard, doch kombiniert mit hoher Lebendigkeit und Langlebigkeit, sodass das Board für Del­len und Kratzer we­ni­ger anfällig ist als herkömmliche Glas­faser-PU-Boards. Innegra-Fasern werden ähnliche Eigenschaften wie Carbon zugeschrieben mit dem kleinen, aber wichtigen Unterschied, dass sie besser dämpfen und damit ein smootheres Fahrgefühl im Vergleich zu Carbon-Boards bieten sollen. Zur neuen Bauweise kommt ein leicht veränderter Shape, bei dem der breiteste Punkt nun weiter nach vorn verlagert wurde. Im Unterwasserschiff verläuft ein aufwendiger Channel. Die Shock Absorber aus Kork auf der Oberseite wurden vom Vorgänger übernommen. Die SLS-Bauweise kommt ohne Inserts. Die gibt es nur mit der Bamboo-Konstruktion im „normalen“ Wam. Wir haben das Wam mit dem sehr guten Team Pro Traction Pad getestet, das jedoch separat gekauft werden muss. 

Die leichte Bauweise fällt nicht nur auf der Waage – hier können nur das fast gleich große Mitu und das kleinere X:Breed mithalten – positiv auf. Das Board macht insgesamt einen wirklich hochwer­ti­gen Eindruck. Beim Angleiten liegt es nur knapp hinter den absoluten Frühstartern Celero und Charge. Es beschleunigt üppig und gleitet auffällig frei und widerstands­arm. Dabei liegt es mittelhoch und satt im Wasser. Bei der Belastung ist es angenehm anspruchs­los. Leichte bis mittelschwere Fahrer stellen sich drauf und gleiten einfach los, nur schwere Piloten müssen etwas mehr auf den richtigen Stance und eine gleichmäßige Be­las­tung achten. Das fehlerverzeihende Handling wird durch die gute Kippstabilität sinnvoll ergänzt. Besonders im Kabbelwas­ser überzeugt es mit seiner enormen Dämpfung und der großen Laufruhe. Der hohe Fahrkomfort führte zu unterschiedlichen Einschätzungen der Agilität im Team. Die schwereren Tester bewerten diese höher als die Fliegen­ge­wich­te. Typisch Duotone scheint beim Allrounder Wam besonderer Fokus auf ausgewogene Fahreigen­schaften gelegt worden zu sein. So auch beim Carving: Kante und Finnen harmonieren mit guter Füh­rung, aber nicht zu bissigem Grip. Wer den Kraft­einsatz erhöht, kann es auch in ganz engen Radien um die Ecke hämmern, ansonsten mag das Duo­to­ne die smoo­then, mittellangen Turns. Dabei fühlt es sich wegen des ge­dämpften Fahr­ver­hal­tens lang­sa­mer an, als es ist. Die­ses einstei­ger­freund­li­che, unaufgeregte Hand­ling kommt ihm na­türlich auch in der Welle zugute. Gerade in un­sortier­ten Onshore-Wel­len präsentiert sich das Wam SLS stark. Es gleitet gut durch und man findet dank der herausragenden Kontrolle auch in Chaos-­Bedingungen immer noch die Lücke, um einen kräftigen Spray aus der Lippe zu fräsen. Selbst an gro­ßen Tagen kommt das Wam erst spät ans Limit. Wenn es rich­tig schnell und druckvoll wird, fehlt es ihm an Top-Speed. Da haben die gestreckten Down-the-­line-­Shapes im­mer noch Vorteile. Doch auch hier freut man sich über Kontrolle und das un­kom­pli­zierte, fehlerverzeihende Handling. 

Fazit: Supereinfach zu fahrender Allrounder mit hohem Fahrkomfort, das Einsteiger wie auch sportlich versierte Ripper anspricht. Unaufgeregt, aber in allen Wellenbedin­gun­gen verlässlich und überzeugend. 

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 5´9″
Breite: 47 cm
Gewicht: 3.490 g
Volumen: 25,3 l
Finnen: Thruster
Finnenlänge: 11 cm

Strap Inserts: nein