Airush kombiniert beim Apex Team Carbon- mit Basaltfasern. Heraus kommt ein loose abgestimmtes Board mit herausragender Sprung-Performance.
Weitere Carbon-Twintips im Test
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Das Airush Apex Team ist in einer Hybridbauweise gefertigt. Zwischen Dekor und Holzkern findet sich genug Carbon, um die gesamte Fläche zu bedecken, doch darunter sind Matten aus Basaltgewebe angeordnet. Keine Angst: Auch wenn Basalt streng genommen ein Stein ist, haben Basaltfasern nichts Steiniges an sich, und somit belastet das Board die Waage nur mit angenehmen 3,9 Kilogramm. Das Unterwasserschiff bietet über die gesamte Länge eine fette Doppelkonkave, die entlang der Mitte einen ausgeprägten Kiel erzeugt, sowie zarte Channels in den Tips. Die Finnen sind mit 35 Millimetern klein dimensioniert und ragen sogar etwas weniger weit aus dem Board hervor als die gewaltigen Fußpads auf der Oberseite.
Fahrverhalten:
Auf den ersten Metern erlaubt sich das Apex keine hervorstechenden Auffälligkeiten, sondern hängt wohl balanciert am Fuß und reagiert feinfühlig auf Lenkimpulse. Die Gleiteigenschaften sind im Mittelfeld, Nase an Nase mit Ace und Fusion. Die kurzen Finnen drängen sich nicht auf, sondern unterstützen die Führung über das Tail harmonisch und zart. Die Kante hingegen bietet Grip, sobald man sie einsetzt. Das Board fährt sich insgesamt aber ausgesprochen loose, wenn man es flacher anstellt. Dieses Verhalten findet sich auch im Cabrinha Ace, ist beim Apex aber noch ausgeprägter, da das Tail weniger regulierend eingreift, wenn man in einen kontrollierten Drift übergeht. Damit verlangt das Apex Team ein etwas höheres Fahrkönnen, bringt dann aber auch mehr Spaß. In überpowerten Bedingungen möchte das Board stark aufgekantet werden, um den Grip nicht zu verlieren, kann so angestellt aber problemlos mit der Konkurrenz mithalten. Die Geschwindigkeit liegt hierbei solide in der Mitte des Testfelds. Das spritzig agile Fahrverhalten fordert einen Fuß, der die Führung übernimmt. Dann gelingt auch die Fahrt über Kabbelpisten weich und problemlos.
Auf glattem Wasser ist das Zusammenspiel der driftorientierten Tips und der griffigen Kante ein Traum. Springen mit dem Apex stellt den Kiter vor keine besondere Herausforderung. Die etwas loosere Grundabstimmung verlangt zwar, dass man im überpowerten Bereich eisern auf der Kante bleibt, doch dafür löst sich das Board extrem einfach aus dem Wasser. Weder klebt es an der Oberfläche noch schmiert es im letzten Moment. Die sportlich straffe Abstimmung sorgt dafür, dass jedes bisschen Kraft in gewaltigen Pop umgesetzt wird. Wer nun fürchtet, dass es am anderen Ende des Sprungs ebenfalls straff zugeht, kann sich entspannen. Der v-förmige Kiel teilt dämpfend das Wasser, sodass selbst Landungen ohne Kite-Unterstützung funktionieren, ohne dass die Kniescheiben scheppern. Gecarvte Turns in allen Radien gelingen mit dem Apex nur sauber, wenn man diese genau vorgibt. Geborene Carver wie das Trax stellen hier keine Anforderungen an den Piloten, können deshalb aber auch nur halb so gut in kontrollierte Drifts übergehen.
Preis/Leistung:
Der Preis des Apex Team liegt ebenfalls im vierstelligen Bereich, Kopf an Kopf mit den anderen Boards, die eine ähnliche Bauweise haben. Da die Basaltfasern vollflächig unter dem Carbon versteckt sind und Gewicht sowie Performance zu denen einer Vollcarbon-Bauweise passen, darf auch der Preis in dieser Liga spielen.
Fazit:
Das Apex Team gehört in diesem Testfeld eindeutig zu den freestyle-orientierten Boards mit looser Abstimmung. Der Kantengriff steht auf Abruf zur Verfügung, und wenn man drauftritt, beißt die Kante kräftig zu, um sich mit dem Board voll überpowert in die Luft zu katapultieren. Das Unterwasserschiff ebnet auch schnelle, harte Landungen und das spritzige Fahrverhalten sorgt für jede Menge Spaß.
Länge: 139 cm
Breite: 41,4 cm
Breite Tips: 27,5 cm
Gewicht: 3.906 g
Finnen: Kunststoff, 35 mm
Stance-Optionen: 3
Stance-Winkel: stufenlos
Preis:
1.108 EUR inkl. Schlaufen/Pads
Gut / Weniger Gut
- loose Abstimmung, perfekt ausbalanciert
- einfacher Absprung
- -
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