Naish liefert mit dem Dash in der S25-Edition einen der breitbandigsten Allrounder für Kiter mit sportlichen Ansprüchen ab. Freeride, Freestyle, Springen ein- sowie ausgehakt, Kiteloops – alles kein Problem für den Dash.
Das neu formierte Kite-Designteam bei Naish hat nicht geschlafen und sich für die S25-Range einige gute Neuerungen einfallen lassen. Zunächst wurde die gesamte Kite-Range auf die neuen Ventile umgestellt, sodass nun auch der Dash mit dem Standard-SUP-Ventil ausgestattet wird. Das Octopus-System von früher wurde durch ein reguläres One-Pump-System mit außen liegenden Verbindungsschläuchen ersetzt. Für mehr Feintuning-Variationen verfügt der Dash über die Möglichkeit, die Länge der Bridle am äußersten Anknüpfpunkt und damit die Öffnung der Kappe einzustellen. Knüpft man die Bridle lang an, öffnet sich die Kappe ein wenig mehr und der Kite befindet sich im Big-Air-Modus. Wählt man den kürzeren Anknüpfpunkt, zieht sich die Kappe etwas zusammen, was die Freestyle-Performance verbessern soll. Von unten deutlich erkennbar: Diagonal durchs Flugtuch verläuft von den Tips zur Mittel-Strut eine zusätzliche Naht. Sie soll der Kappe mehr Stabilität verleihen, indem sie die Spannung im Tuch effizienter verteilt. Ansonsten setzt Naish auf bewährte Features wie das Vierfach-Ripstop-Tuch Quad-Tex von Teijin, die charakteristische Shark Teeth Trailing Edge, die gleichzeitig Gewicht einsparen und die Abrisskante stabilisieren soll, und die kleinen Mesh-Einsätze im Bereich der Tips, durch die das Wasser beim Relaunch schneller abfließen kann. Wir haben den Kite auf Naishs Torque ATB Bar in 50 Zentimetern Breite mit 20-Metern-Leinen getestet. Wer will, kann vier Meter lange Extension hinzufügen, um dem Kite etwas mehr Auslauf am Himmel zu gönnen – was es allerdings kaum braucht, wie wir nachfolgend erklären.
Weitere Performance-Freeride-Kites im Test der Ausgabe 6/20:
Airush Union, Core GTS6, F-One Bandit, Gaastra Pure, Duotone Dice und North Pulse
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Flugstabilität:
Auch der Dash leistet sich keine Schwächen bei der Flugstabilität. Die Kappe steht steif und stabil – so wie es sein soll. Auch wenn der Kite minimal auf den Steuerleinen hängt, zeigt er keine erwähnenswerten Backstall-Tendenzen. Um ihn perfekt neutral zu trimmen, reicht es, den Adjuster ein bis zwei Zentimeter anzuziehen. Das dünne Gerüst der Kappe fühlt sich in der Luft etwas filigraner an, wirkt aber keineswegs nervös und entwickelt kein Eigenleben. Insgesamt ist er etwas weicher abgestimmt als der bocksteife GTS oder Airushs Union. Das hat wiederum den angenehmen Nebeneffekt, dass der Dash unsauberen Wind etwas großzügiger wegdämpft.
Bar-Gefühl:
Naish entscheidet sich für knapp unterdurchschnittliche Bar-Kräfte beim Dash. Die lassen sich an den Tips über drei Anknüpfpositionen einstellen, doch im Mittel liegt der Kite angenehm und leicht in der Hand. Der Sweet Spot ist etwas größer und weicher abgestimmt als bei den knackscharfen GTS oder Union, dennoch ist der Zugpunkt gut spürbar. Rückmeldung und Reaktivität sind durchweg sehr gut. Es genügen geringe Lenkimpulse, um den Dash am Himmel zu bewegen. Insgesamt fühlt er sich direkt, sportlich und agil an.
Flug- und Drehverhalten:
Das setzt sich im Drehverhalten fort: Flink, aber nicht aggressiv lässt er sich in beiden Modi in allen gewünschten Radien von weit bis eng drehen. Die recht schmal gehaltene Tube ermöglicht ihm im Zusammenspiel mit dem Profil eine hohe Fluggeschwindigkeit. Seine Drehpunkte liegen knapp außerhalb der Tips. Wer die Bar voll einschlägt, lässt ihn für einen freestylelastigen Kite sehr eng zirkeln. Dazu punktet er mit gleichmäßigem, sauberem Drehverhalten, das ohne Zündaussetzer auskommt.
Flugleistung:
Bei einem so flinken Kite erwartet man nicht zwingend viel Grundzug und Low End. Doch der Dash schafft den Spagat. Zwar kann er mit dem kraftvollen Pure nicht und mit den etwas freeridelastigeren Bandit und Dice nicht ganz mithalten, dennoch ist das Low End ordentlich und lässt sich durch die hohe Fluggeschwindigkeit und Drehfreude nach unten mit Sinuskurven erweitern. Ebenfalls vorzeigbar ist das High End, womit der Naish zu den Kites mit der größten Wind-Range im Test gehört. Die Depower ist weit mehr als ausreichend bemessen, um ihn auch bei Hackwind noch gut im Zaum zu halten. Dazu leidet die Steuerbarkeit mit voll gezogenem Adjuster nur geringfügig. Viele Tester loben die gelungene Mischung aus einem einfachen, nie überfordernden und gleichzeitig sehr sportlichen Handling.
Springen:
In der Luft offenbart der Dash, wofür er gemacht ist – ein- wie ausgehakt. Durch die guten Flug- und Dreheigenschaften lässt er sich eingehakt mit am einfachsten abspringen. Der Takeoff ist präzise zu treffen, und wer die Kante auch nur ansatzweise einzusetzen weiß, kommt schnell auf vorzeigbare Höhen, speziell in der Big-Air-Einstellung. Wer am Apex des Sprungs die Bar einschlägt, freut sich über das geile Loop-Handling. Voll eingelenkt mit angezogener Bar macht es einmal Flupp und der Kite ist schon herumgedreht. Wer den Loop größer ansetzen will, kann das präzise dosieren. Dazu beendet der Naish den Loop in der Aufwärtsbewegung verlässlich über dem Kiter, auch wenn man die Bar nicht bis zum Anschlag nach vorn schiebt. Bei deftigen Kiteloops spürt man deutlich mehr Power, doch mit den wahnwitzigen Megaloops der hauseigenen Konkurrenz namens Pivot kann er nicht ganz mithalten. Unhooked verlangt der Dash ein ruhiges Händchen beim Absprung, denn er ist deutlich agiler als der Union, Pure oder GTS (auf der kurzen Bar). Dafür produziert der Dash kräftigen Pop und einen klar spürbaren Slack, der einem ausreichend Zeit verschafft, um die Bar hinterm Rücken zu passen. Positiv außerdem: Über den Adjuster lässt er sich so gut regulieren, dass man in einem recht großen Windbereich Unhooked-Manöver trainieren kann, ohne Angst haben zu müssen, bei Überpower direkt nach dem Absprung weggebeamt zu werden.
Fazit:
Der Dash meistert den Spagat zwischen sportlichem und gleichzeitig einfachem Handling, guter Hooked-Sprungperformance sowie Kiteloops und bietet ausreichend Potenzial auch für gehobene Freestyle-Ansprüche – toller Allrounder.
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Grössen / Preise (Kite only)
5,0 qm: 1.099 EUR
6,0 qm: 1.179 EUR
7,0 qm: 1.279 EUR
8,0 qm: 1.359 EUR
9,0 qm: 1.429 EUR*
10,0 qm: 1.479 EUR
11,0 qm: 1.549 EUR
12,0 qm: 1.599 EUR*
14,0 qm: 1.779 EUR
*getestete Größen
Bar / Preise
Torque ATB (50 cm*, 55 cm): 579-599 EUR
* getestete Bar
Gut / Weniger Gut
- Sprungperformance ein- und ausgehakt
- großer Windbereich
- -
Flugeigenschaften
Hersteller-Video zum Produkt:
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