Mitte Oktober startete mit The Ocean Cleanup die größte Meeressäuberungsaktiont ever. Nun gibt es ein erstes Video-Update. Und: Ab sofort kann man den Plastikstaubsauger quasi live bei der Arbeit beobachten.
System muss noch optimiert werden
Das Gerät von The Ocean Cleanup funktioniert – der Meeresstaubsauger mit dem Namen „System 001“ beziehungsweise „Wilson“ hat bereits erfolgreich Plastik aus dem Wasser gefischt. Allerdings arbeitet das System noch nicht ganz so, wie es soll. In einem zweiminütigen Video gibt The Ocean Cleanup nun erstmals Updates über die Fortschritte und Probleme des Projekts. Die Videosequenzen wurden teilweise von Drohnen aus der Luft aufgenommen. In dem Video wird einem klar, wie groß Wilson eigentlich ist. Was den Ingenieuren zurzeit Sorge bereitet: Noch immer gelangt aufgefischtes Plastik wieder zurück ins Wasser, bevor es abtransportiert werden kann. Die Experten wollen herausfinden, wann das passiert – bislang konnten sie kein Muster erkennen. Mit Drohnen, GPS-Driftern im Wasser und Unterwasser-Kameras beobachten sie daher Wellen, Plastik und wie sich das Gerät bewegt. Außerdem erhöhen sie die Spannweite der „Fangarme“ von System 001. Dadurch hat der Wind einen stärkeren Effekt auf das Gerät, wodurch es sich schneller durchs Wasser bewegt. Insgesamt ist das Team von The Ocean Cleanup optimistisch: Es sei normal, dass das System in der Anfangsphase noch optimiert werden muss.
Ambitioniertes Projekt
In fünf Jahren will The Ocean Cleanup die Hälfte des angesammelten Plastikmülls im Pazifik absaugen – angefangen beim Pazifischen Müllstrudel. Der Strudel stellt die weltweit größte bekannte Ansammlung von (Plastik-)Müll in den Meeren dar. Neuesten Erkenntnissen zufolge soll der Müllstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii bereits rund fünfmal so groß wie Deutschland sein und 1,8 Billionen Plastikteile enthalten. Um das Plastik aufzusammeln, ist das Gerät von The Ocean Cleanup mit Fangarmen ausgestattet. Die „Arme“ sind dabei lange Röhren. Eine Verlängerung nach unten funktioniert wie eine Art Sieb, das Müll an der Meeresoberfläche abfischt. Damit der Meeresstaubsauger nicht unkontrolliert im Meer herumtreibt, wird er von einer in 600 Metern Tiefe im Wasser treibenden Ankerkonstruktion an Ort und Stelle gehalten.
Der Meeresstaubsauger ist live
Wer möchte, kann den aktuellen Stand der Dinge des Meeresstaubsaugers jederzeit mitverfolgen: The Ocean Cleanup hat eine interaktive Landkarte veröffentlicht, die Fotos und Daten zum Standort des Geräts sowie Wind- und Wellenstärke vor Ort liefert. Die Daten werden alle fünf Minuten aktualisiert.
Hier geht es zur interaktiven Landkarte: www.theoceancleanup.com/system001
Wilson hat außerdem einen eigenen Twitter-Account.
Noch mehr Infos gibt es auf der Homepage von The Ocean Cleanup.
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