Ums Thema Wingfoilen kommt man derzeit nur schwer herum. Kaum ein Hersteller, der letztes Jahr nicht noch in Windeseile einen Wing auf den Markt geworfen hätte, um den rollenden Hochgeschwindigkeitszug nicht zu verpassen. Seitdem entwickelt sich die neue Sportart rasant – und mit ihr auch das Material. Nach einigen Fehlschüssen nach dem Trial-and-Error-Prinzip bringen viele Hersteller im Sommer nun die zweite Wing-Generation auf den Markt. Die Unterschiede zu den Vorgängern sind teilweise eklatant. Man könnte sagen: Wingen ist endlich flügge geworden. Grund genug für das KITE Testteam, die neuen Wings genau unter die Lupe zu nehmen – für unseren ersten Wing-Test überhaupt.
Konstruktion:
Nachdem Duotone mit dem Gabelbaum beim Echo einen Sonderweg beschritten hat, kommt mit dem Unit nun der erste Flügel im „klassischen“ Wing-Design mit aufblasbarer Mittel-Strut. Doch auch hier lässt sich Duotone etwas einfallen: Die Strut ist deutlich gewölbt und soll für eine ergonomischere Halteposition sowie ein besseres Handling sorgen. Lob verdienen die weichen, runden EVA-Griffe. Der Überzug bietet beim Greifen den höchsten Komfort und guten Grip. Dazu gibt es angenehme Details wie ein weiches Pad unter der Schlaufe an der Leading Edge, damit die Knöchel nicht aufscheuern. Die beiden Fenster fallen relativ klein aus. Auffällig hoch ist die Tuchspannung über die gesamte Fläche. Das Ding ist gespannt wie ein Windsurfsegel. Dazu passen der enorm steife Rahmen und die üppig dimensionierte Leading Edge. Insgesamt macht der Duotone einen äußerst soliden Eindruck.
Flugverhalten:
Das setzt sich auf dem Wasser fort. Bei der Flugstabilität lässt der Unit die Konkurrenz hinter sich. Er schwebt ruhig wie die Tragfläche eines A380 mit eingeschaltetem Autopilot in der Luft. Man kann ihn problemlos mit einer Hand führen und der Unit fliegt kultiviert ohne zappeliges Nicken oder Rollen. Mit seiner dicken Fronttube fühlt er sich satt ausbalanciert an, wirkt dadurch aber auch etwas träger als die Konkurrenz. Doch gerade Einsteiger schätzen sein stabiles Handling. Selbst wenn man gar keine Ahnung hat, in welcher Position der Wing geflogen werden sollte, und ihn gnadenlos überzieht, klappt er kaum über die Tips weg. Der Spielraum ist wirklich großzügig. Dazu kommt die hohe Beständigkeit in Böen. Der Unit flattert kaum, lässt sich durch den steifen Rahmen einfach dichthalten und beschleunigt satt. Dazu bietet er den höchsten Grundzug im Testfeld. Das ist Geschmackssache: Leichtere Fahrer freuen sich zwar über das außerordentlich gute Low End, doch die hohen Haltekräfte spürt man bei zunehmendem Wind recht deutlich in den Armen. Wer mehr auf die Waage bringt und zupacken kann, weiß aber gerade im Anfängerstadium das Power-Plus zu schätzen. Oder man fliegt den Unit eine Nummer kleiner.
Dasselbe gilt beim Anpumpen: Zwei, drei kraftvolle Züge, schon foilt man im untersten Windbereich los. Er bietet trotz erhöhten Kraftaufwands das satteste Pumpgefühl. Auch wenn er nicht zu den flinkesten Wings zählt, zeigt der Duotone ein gleichmäßiges, ausgewogenes Flugverhalten beim Fahren und ist deutlich weniger nervös als die meisten Konkurrenten. Der Druckpunkt ist präzise spürbar und groß genug. Das macht den Unit bei Einsteigern besonders beliebt. Und auch in der Halse liegt er bei unseren Testern vorn. Er bietet den längsten Drift, sodass man sich voll auf die Boardsteuerung konzentrieren kann. Am Ende des Turns geht es sofort mit Schmackes weiter. Auch wenn der Unit laut Duotone für den Wave-Einsatz konzipiert wurde, ist er gerade für Einsteiger und Aufsteiger, die einen stabilen, kraftvollen Wing suchen, absolut empfehlenswert.
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Grössen / Preise
3,3 qm: 699 EUR
4,0 qm: 749 EUR
5,0 qm: 799 EUR
6,0 qm: 849 EUR
Gut / Weniger Gut
- sehr kraftvoll, super Lobend
- hohe Flugstabilität
- erfordert höheren Kraftaufwand
Der Unit im Wing-Test
Weitere Kites im Test: Airush Freewing Air, Naish Wingsurfer, Gaastra Cross, RRD Wind Wing und Slingshot Slingwing V2.
Jetzt den kompletten Test in Ausgabe 06/19 im E-Paper oder in der App hier lesen!
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