Cabrinha schafft mit dem XCal Carbon den Spagat zwischen einem sportlichen Freestyler und erstaunlich gutmütigen Freeride-Eigenschaften.
Weitere Freeride-Freestyle-Boards im Test
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Das XCaliber von Cabrinha gehört mittlerweile zu den Klassikern im Freestyle-Sektor, auch wenn der Name auf XCal Carbon verkürzt wurde. Die Ausrichtung ist die-selbe geblieben: Freestyle-Performance auf Wettkampfniveau. Dafür setzt Cabrinha auf eine steife Konstruktion mit japanischen Toray-Carbonfasern, die den Holzkern ummanteln. Das Unterwasserschiff ist von einem tiefen Vierfach-Channel durchzogen. Im Center-Bereich sitzt eine doppelte Konkave. Der Shape ist – logisch – sehr freestyleorientiert: üppige Mittelbreite, kantige, breite Tips und ein ausgeprägter, aber nicht übermäßiger Rocker. Natürlich kann man das Board mit Boots fahren, für Schlaufen-Piloten empfiehlt Cabrinha die H2O-Bindung (nicht auf dem Foto). Im Vergleich zur H1-Bindung bietet sie deutlich mehr Halt, Grip und je nach gewählten Einlege-Pads mehr Dämpfung. Besonderheit: Die Schlaufen haben einen zusätzlichen Klettverschluss auf der Unterseite der Pads, mit dem sie sich noch genauer einstellen lassen. Der Mix aus Komfort und gutem Halt wurde von vielen Testern gelobt.
Fahrverhalten:
Trotz Freestyle-Ausrichtung kommt das XCal beim Angleiten auf ordentliche Leistung. Crazyfly und Infinity mar-schie-ren noch zügiger bei weniger Wind los, doch die tendieren eben auch stärker zum Free-ride-Einsatz. Schon auf den ersten Metern wird klar, dass Cabrinha bei der Abstimmung gelungen die Mitte getroffen hat. Das XCal lässt sich mit viel Druck über den vorderen Fuß fahren, verträgt aber auch etwas mehr Belastung auf dem hinteren Bein, ohne direkt die Bremse reinzuhauen. Die Abstimmung ist ebenfalls mittelloose. So führt das Board ordentlich über die Kante, bietet viel Grip, klebt aber nicht am Wasser. Es lässt sich butterweich in den Querslide drücken und dazu sehr einfach switchen. Bei der Laufruhe spürt man die straffere Abstimmung. Doch wer es ordentlich führt, wird auch im Kabbelwasser nicht übermäßig durchgeschüttelt. Die breiten Tips bouncen in höherem Chop etwas, aber das ist nun mal der Freestyle-Geometrie geschuldet und andere Boards mit ähnlichem Shape bekommen das auch nicht viel besser hin. Die Turns gelingen mit überschaubarem Kraftaufwand in mittleren Radien. Dabei neigt es weniger als das Airush, F-One oder Slingshot dazu, aus der Spur zu hüpfen. Insgesamt punktet das Ca-brinha bei den Freeride-Eigenschaften satt und weiß zudem mit guter Agilität und Feinfühligkeit zu überzeugen, ohne weniger gute Fahrer zu überfordern.
Sportliche Rider interessieren sich vor allem für die Sprungeigenschaften, die beim XCal Carbon ausgezeichnet gelungen sind: Verglichen mit den sehr freestyle-orientierten Boards dieser Gruppe bietet es nicht nennenswert weniger Sprungleistung, ist dafür aber technisch einfacher zu springen. Das macht sich gerade bei einhakten Absprüngen bemerkbar, denn es verträgt auch einen beherzten Tritt beim Absprung aufs Tail, wenngleich es lieber über die lange Kante gesprungen wird. Der gute Grip und die präzise Rückmeldung -machen die Absprünge spielerisch einfach, dazu löst es sich gut aus dem Wasser und klebt nicht. Unhooked leistet es sich ebenfalls keine Schwächen. Wer es sachte angehen lässt, kommt mit dosiertem Pop gut aus dem Wasser. Wer voll drauftritt, schießt sich satt in den Himmel. Nur die Freestyle-Spezialisten Livewire, Asylum und WTF!? produzieren noch etwas mehr Bums beim Absprung. Auch bei den Landungen gibt sich das XCal entspannt. Es dämpft gut, scheppert nicht in die Knie und die etwas kürzeren Finnen verhindern, dass das Board bei der Landung catcht.
Fazit:
Sehr gelungene Mischung aus Freerider und Freestyler mit enormem Potenzial im Unhooked-Einsatz und dennoch relativ unkompliziert zu fahren.
Technische Daten
Länge: 138 cm
Breite: 42 cm
Gewicht: 3.909 g
Breite Tips: 29,5 cm
Finnen: Kunststoff, 40 mm
Stance-Optionen: 3
Stance-Winkel: stufenlos
Preis:
1.239 EUR inkl. Schlaufen/Pads
Gut / Weniger Gut
- gute Allround-Eigenschaften
- leichter Absprung
- -
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