Bewährte Form, neues Bridle-Setting: Der FX geht mit zusätzlichen Einstell-Optionen in die neue Saison. Wie groß ist der Unterschied zum Vorgänger und zur Konkurrenz?
Cabrinha brauchte den FX. Denn bevor der neue Freestyle Crossover Kite das Licht der Welt erblickte, klaffte eine Lücke zwischen dem Veteranen Switchblade und dem spezialisierten Freestyler Chaos. Um nicht den Anschluss zu verlieren, beauftragten die Hawaiianer ihren Designer Pat Goodman, mit der Entwicklung des FX. Nachdem der Kite seit seiner Einführung nahezu unverändert bis 2017 weitergeführt wurde, stand für das Modelljahr 2018 ein Update an. Denn auch Cabrinha hat erkannt, dass trotz der Plug-and-Play Philosophie mehr Einstelloptionen hilfreich sein können, um den Kite auf den bevorzugten Einsatzbereich trimmen zu können. Doch wieviel bringt das eigentlich?
KONSTRUKTION: Bridle mit drei Knoten
Die Kappe des FX weißt keine großen Unterschiede zum Vorgängermodell auf. Dem Konzept aus Open-C und Hybrid-Shape ist das Team um Firmengründer Pete Cabrinha treu geblieben. Breite, relativ gerade abgeschnittene Tips treffen auf eine ganz leicht gerundete Leading-Edge und eine gerade Abrisskante. Die drei Struts stabilisieren die Kappe und an der Abströmkante werden vier kleine Segellatten eingestetzt, die das Flattern des Tuches eindämmen. Nach wie vor zwei Anknüpfpunkte für die Steuerleinen sind relativ weit außen an den Tips angenäht. Neu sind die Anknüpfoptionen der Bridles. Der äußere Anknüpfpunkt der Drei-Punkt-Waage, die ohne Pulleys auskommt, lässt sich über einen einfachen Knoten versetzen. Dadurch kann der Pilot den Kite auf die Modi Freeride, Kiteloop oder Freestyle einstellen. Beim Flugtuch setzt Cabrinha weiterhin auf ein Double-Ripstop Tuch. Ein neues, steiferes Dacron, das zudem über eine geringere Dehnfähigkeit verfügen soll, kommt ab den 2018er Modellen zum Einsatz und soll die Kappe zusätzlich versteifen. Die schmalen Tuchsegmente bleiben erhalten.
FLUGSTABILITÄT: Keine Überraschung
Da sich an der Kappe des FX wenig verändert hat, ist auch die Flugstabilität im Vergleich zum Vorgänger unverändert: Egal in welchem Setting, der FX steht wie an den Himmel geklebt in der Luft. Wenn es böiger wird, wandert die Kappe ganz brav nach vorn und wieder zurück, ohne nervige Stall-Allüren. Dass Cabrinha aerodynamisch saubere Kites bauen kann, haben wir bereits zu genüge erwähnt. Insgesamt wirkt der neue FX sehr ausbalanciert und kommt auch mit weniger erfahrenen Kiter-Händen klar.
FLUGLEISTUNG: Leichte Unterschiede spürbar
In der Gruppe der Kites mit Bridle-Einstelloptionen zeigt der FX zwar erkennbare Unterschiede, im Vergleich zu GTS und RPM fallen die Differenzen der jeweiligen Settings aber am geringsten aus – oder zeigen sich vor allem in der Luft. Während normaler Fahrt zeigt der FX ein relativ gutmütiges Gesicht. Das Handling ist mittel bis direkt. Im Freeride-Modus erhöht sich die Drehgeschwindigkeit leicht und der Schirm fliegt etwas weiter an den Windfensterrand. Auf das Höhelaufen wirkt sich das nur minimal aus. Wir haben mit einem Garmin-GPS nachgemessen und auf 200 Meter Distanz in mehreren Versuchen maximal fünf Meter mehr Raumgewinn nach Luv aufgezeichnet als im Freestyle-Setting. In diesem steht der Kite etwas tiefer im Windfenster und die Drehgeschwindigkeit nimmt leicht ab. Spürbar ist der Unterschied, wenn man die Steuerleinen von außen nach innen knüpft. Die Barkräfte nehmen dann leicht zu und der Schirm fühlt sich etwas knackiger an, jedoch weniger direkt als der GTS. In der Windrage liegt er im guten Mittelfeld. Die Depower fällt hoch aus, doch die stärker freerideorienterten Kites lassen sich im oberen Windbereich entspannter kontrollieren. Dafür sichert er sich beim Lowend hinterm Pure eine Spitzenposition.
SPRUNGLEISTUNG: Neues Setting gelungen
In der Luft zeigt sich, dass der neue FX einen Schritt nach vorne gemacht hat. Seine bereits vorhandenen Stärken bei Kiteloops hat er sich bewahrt. Der Kreisel fällt ganz nach Wunsch entweder klein und entspannt oder groß und rabiat aus. Neu ist, dass der FX nun spürbar mehr Lineslack liefert, der ihn im Freestyle-Setting nun auch für anspruchsvollere Unhooked-Manöver empfiehlt. Dabei treffen auch Unhooked-Einsteiger den Abspung einfach und profitierem von dem moderaten Pop. Und auch Freerider kitzeln eingehakt mühelos gute Sprunghöhen mit mittelmäßiger Hangtime aus dem FX.
FAZIT
Der FX zeigt sich als einer der breitbandigsten Kites in der Gruppe. Sowohl Freerider als auch Free- und Wakestyler werden mit ihm warm. Das neue Bridle-Setting ist Zugewinn, insbesondere für Kiter mit Unhooked-Ambitionen.
Grössen / Preise
5 qm: 1.199 EUR
6 qm: 1.249 EUR
7 qm: 1.299 EUR
8 qm: 1.349 EUR
9 qm: 1.399 EUR
10 qm: 1.449 EUR
12 qm: 1.549 EUR
14 qm: 1.649 EUR
Bar / Preise
Fixed Trimlite: 469 EUR
Overdrive Trimlite: 529 EUR
Overdrive Recoil: 569 EUR
Gut / Weniger Gut
- Neue Setting-Optionen an der Bridle
- Kiteloops einfach dosierbar, dreht sauber und fängt zuverlässig auf
- Breiter Einsatzbereich für Freestyler und Freerider
- Chickenloop der 2018er Bar kann sich im ausgelösten Zustand drehen
- Trimlite Adjuster hakt bei sehr wenig Wind manchmal
Flugeigenschaften
Hersteller Clip
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